Auch in dieser Saison wurden die Schweizer Mannschaftsmeisterschaft im Serienspiel der NLA nach demselben Modus wie im Vorjahr gespielt. Zwei Spieler bilden dabei das jeweilige Team und spielen vier Partien in den Disziplinen Cadre und Einband auf dem Halbmatchbrett.
Wir im Vorjahr bildeten Rolf Bart und Ludwig Nobel das St. Galler Mannschaftsduo. In der ersten Spielrunde passierte in der 5-er Gruppe der NLA Erstaunliches. Beide Begegnungen gingen 8:8 unentschieden aus und so sahen sich 4 Teams gemeinsam an der Tabellenspitze. Vor der letzten Meisterschaftsrunde sah die Situation etwas anders aus und das St. Galler Team belegte mit einem Punkt aus drei Begegnungen nur den enttäuschenden fünften Rang. In der letzten Saison stand man zu demselben Zeitpunkt der Meisterschaft noch auf dem ersten Platz und war schon vorzeitig für den Halbfinal qualifiziert. Gegen den grossen Favoriten BC Zürich waren vor zwei Wochen keine Punkte zu erwarten und auch nicht zu holen und so musste der BC St. Gallen nun im allerletzten Vorrundenspiel gehen Colombier zuhause die nötigen Punkte holen. Mit einem Sieg hätte man den vierten Tabellenrang erreichen können und sich damit doch noch für den Halbfinal qualifiziert.
Gegen das favorisierte Colombier, das in Bestbesetzung den Weg in die Ostschweiz antrat, wuchsen die St. Galler über sich hinaus. Rolf Bart gewann drei seiner vier Partien und zeigte persönliche Bestleistungen. Ludwig Nobel hatten nach einem Sieg und einem Unentschieden in der allerletzten Partie die Möglichkeit, die St. Galler noch in den Halbfinal zu bringen. Nach einer umkämpften und spannenden Partie, in welcher die Führung ständig wechselte, schloss Michael Vögtlin aus Colombier seine 15 Aufnahmen mit 29 Punkten ab. Nobel kam noch zum Nachstoss und hätte mit einem Unentschieden den für die St. Galler nötigen letzten Begegnungspunkt holen können. Die Ostschweizer wären damit für das Halbfinale qualifiziert gewesen.
Gespannt und gebannt konzentrierten sich alle auf das Brett Nr.2. Nobel setzte zum Nachstoss an und machte den Punkte souverän, neuer Spielstand 29:28 … nur noch ein Punkt fehlte. Nobel spielte seinen Ball an die kurze Bande und von dort Richtung gegnerische Kugel. Alle hielten den Atem an, der Halbfinal war zum Greifen nah. Nobels Kugel war gut unterwegs, rollte am Ende aber nur wenige Millimeter am Ziel vorbei und der Traum vom Halbfinale war ausgeträumt. So nahe liegen im Billard Sieg und Niederlage zusammen. Dies macht den Billardsport immer wieder so einmalig spannend und in solchen Momenten, wie dem oben genannten auch mitunter so herausfordernd bitter.
Mit dem Unentschieden von 8:8 gegen Colombier, was an sich ein toller Achtungserfolg für die Ostschweizer darstellt, scheidet das Team des Billardclub St. Gallen in dieser Saison bereits nach der Vorrunde aus und kann den letztjährigen dritten Meisterschaftsrang nicht bestätigen.
gmo/29.10.2017
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